Bericht von Svenja Koßmann
Das erste Mal überhaupt sollte mit meiner Person ein Zahntechniker in das frisch von Dr. W. Pehl eingerichtete Labor in unserer Zahnklinik, in Kabwe (Sambia), mitfahren.
Unser Einsatzteam bestand aus …
- Kathrin Wenske (GL/AD)
- Dr. Andreas Vocks (AD)
- Dr. Gwendolin Sztankay (als ADH)
- Dr. Friedrich Burkhardt (als ADH)
- Svenja Koßmann (ADT)
… also aus vier Zahnärzten und mir als Zahntechnikerin, die sich zu einem sehr gut funktionierenden Team entwickelt haben.
Ich kann mich dem schon vorhandenen Bericht meiner o.g. Kollegen nur voll anschließen und möchte noch ein paar Zeilen aus der Sicht der Zahntechnik hinzufügen.
Da, wie gesagt, das Labor erst neu entstanden ist, sind wir alle mit zwei schweren Koffern an- und mit einem wieder abgereist, weil immer noch jede Menge Material und Instrumentarium gebraucht wurde (und gebraucht werden wird).
Natürlich wurde auch hier am ersten Tag erstmal einsortiert und ein Überblick verschafft. Und immer noch stand die Frage im Raum, ob und wie es mit Zahntechnik hier überhaupt laufen sollte. Aber spätestens am dritten Tag wurde mir klar, dass der Bedarf und die Nachfrage nach Zahnersatz enorm war und die Kapazität eines Einzelnen weit übersteigen sollte.
Die Versorgung der Menschen mit Zahnersatz muss hier erstmal mit einfachster Grundversorgung bewältigt werden. Aber wir haben schnell die Erfahrung gemacht, dass das viel mehr ist als die Menschen hier ansonsten in den umliegenden staatlichen Kliniken erwarten könnten. Wie gesagt es geht darum Menschen zu helfen die nichts haben – viele haben nicht einmal eine Zahnbürste, geschweige denn fließendes Wasser.
Umso spürbarer war natürlich auch die Dankbarkeit der Patienten, die wirklich in Scharen zu uns kamen. Geduldig ließen sie sich Abdrücke von mir nehmen und kamen auch pünktlich zum Einsetzen wieder. Besonders spannend war für sie auch der Umgang mit den – für sie noch nicht gekannten – Prothesen zu lernen.
Strahlende Augen und neue Freunde
Mit den vorhandenen Möglichkeiten lässt es sich vielleicht nicht ganz so schnell arbeiten, wie man es aus Deutschland gewohnt ist, aber es lässt sich etwas schaffen was durch die strahlenden Augen der Menschen, denen man wieder ermöglicht zu essen und zu lächeln, wirklich belohnt wird.
Vorher – nachher
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Auch wenn ich mir am eigentlich freien Wochenende noch Zeit genommen hatte, einige Arbeiten weiterzumachen, hat mich am Ende nur eines geärgert: Hätte ich nicht noch mehr schaffen können?
Jedenfalls konnte ich während meines Einsatzes 15 Voll- und zwei Teilprothesen anfertigen und eine Reparatur an einer Prothese vornehmen.
Bei allem, was wir den Tag über für andere geleistet haben, muss man aber auch erwähnen, dass auch wir selbst von den anwesenden Mitarbeitern bestens versorgt wurden! Ezra hat nicht nur für unseren Transfer gesorgt, sondern uns auch sämtliche Wünsche prompt erfüllt. Nsama und vor allem Roydah und Neema, die fast rund um die Uhr für uns da waren, haben unseren Aufenthalt mit ihren Diensten und vor allem auch mit ihrer einzigartig menschlichen und liebevollen Art zu einer rundum schönen Erfahrung gemacht und werden und als Freunde erhalten bleiben.
Also, ihr Zahntechniker da draußen, wenn ihr mal Lust habt einen etwas anderen Urlaub zu verbringen und etwas wirklich Gutes tun wollt, dann gebt euch einen Ruck und kommt für einen Einsatz nach Sambia! Der Bedarf ist riesig und die Dankbarkeit entlohnt euch.
Zahnärzte ohne Grenzen bittet um Unterstützung:
Altgoldsammeln für ein neues Kinderlächeln
Eine Bitte an geneigte Zahnärztinnen und Zahnärzte: Möchten Sie mit Ihrer Praxis Zahnärzte ohne Grenzen unterstützen und für uns – mit Einverständnis Ihrer Patienten – Altgold sammeln? Sie und Ihre Patienten unterstützen damit vor allem unsere zahnärztlichen Assistenzen und Zahntechniker, welchen wir aus dem Erlös Zuschüsse zu den Einsatzkosten gewähren können.
Wenn Sie uns unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an unseren Beauftragten für das Altgoldsammeln.