Zahnärzte ohne Grenzen e.V. | Dentists without Limits Federation – im weiteren DWLF genannt – wurde im Januar 2018 als Nachfolgeorganisation der Stiftung Zahnärzte ohne Grenzen gegründet.

Das Problem

Einerseits gibt es noch ganz viele Länder, in welchen in einigen Bereichen für die Bevölkerung vor Ort keine oder keine ausreichende zahnmedizinische Grundversorgung gewährleistet werden kann. Zudem gibt es in vielen Ländern weder kostentragende Krankenkassen noch staatliche Finanzierungen dafür. Zahnarztbesuche müssen vielerorts von den Patienten selbst bezahlt werden. Für nomadisch, weit ab von den Stadtzentren lebende Menschen ist es meist schlicht nicht möglich, bei Zahnschmerzen schnelle Hilfe zu erlangen. – Aber müssen Menschen Schmerzen leiden, nur weil sie arm sind oder zu weit von zahnmedizinischen Einrichtungen entfernt leben?

Andererseits wissen wir, dass es genügend empathische Zahnärzte und Zahnärztinnen sowie Helferinnen und Helfer gab und gibt, welche durchaus für Bedürftige ihre Profession auch ehrenamtlich und auf eigene Kosten einsetzen würden. Jedoch können Zahnärzte und ihre Helfer nicht einfach in andere Länder reisen, um dort zahnmedizinisch tätig zu werden. Sie würden mit einer ganzen Reihe Gesetze in Konflikt geraten: von der illegalen, vom Touristenvisum nicht abgedeckten Einreise mit Arbeitsaufnahme bis hin zur Schwarzarbeit. – Zudem wären Haftungsfragen ungeklärt, wenn Patienten bei Komplikationen zu Schaden kämen.

So einem Hilfseinsatz gehen nämlich teilweise aufwändige und zeitraubende Vorbereitungen, Verhandlungen mit den Regierungen, Gesundheitsministerien und Gesundheitsämtern vor Ort voraus. – Und diesen Aufwand müsste jeder einzelne Zahnmediziner für jeden neuen Einsatz immer wieder vorab bewältigen. Wer will diesen Aufwand betreiben, zumal hier auch internationales Recht beachtet werden muss und zudem alle Ehrenamtlichen dafür in der Regel auch noch ihren Jahresurlaub opfern?

Die Idee

Man müsste es bewerkstelligen, dass den hilfsbereiten Zahnärzten und ihren Helfern der bürokratische Overhead abgenommen wird, sodass sie sich ausschließlich auf die Planung und Finanzierung und Durchführung ihres Hilfsprojektes konzentrieren können und die rechtlichen und bürokratischen Voraussetzungen mit den Gastländern von dritter Stelle geschaffen werden.

Die Lösung

Die Lösung des Problems heißt „DWLF – Zahnärzte ohne Grenzen. DWLF klärt mit den Regierungen infrage kommender Gastländer alle Einsatzvoraussetzungen, wie Einsatzarten, Einsatzzeiten und Einsatzorte ab. Hierzu werden sogenannte „Memoranden of Understanding“ (MoU) mit den Regierungen vereinbart und unterzeichnet. Jeglicher Einsatz in den Gastländern erfolgt in enger Absprache mit den Regierungen. Grundlage – und für DWLF inzwischen in vielen Ländern zum Türöffner geworden – ist die sog. „SCIMUS-Ethik“, nach deren Grundsätzen die teilnehmenden Zahnärzte und Helfer ihre Einsätze planen und durchführen müssen. Näheres zur SCIMUS-Ethik finden sie auf der Internetpräsenz www.scimus-ethik.org.

Die jeweiligen Einsätze vor Ort sind und bleiben jeweils eigenverantwortliche Projekte der anreisenden Zahnärzte und ihrer Helfer. DWLF als gemeinnützig und mildtätig anerkannte Organisation versteht sich dabei als Servicestelle für die Einsatzteams vor Ort. Für den mobilen Einsatz vor Ort, z.B. im Outreach, stellt DWLF robuste, mobile Behandlungseinheiten zur Verfügung und organisiert andernorts feste Behandlungsstationen, organisiert zahnmedizinische Werkzeuge und organisiert den Transport mit Zollabfertigung etc. in die Einsatzgebiete. In bestimmten Fällen leistet DWLF auch Zuschüsse zur Finanzierung der Einsätze, etwa, um die Reisekosten für Zahnarzthelferinnen zu mildern oder Pionierteams in neuen Gastländern zu unterstützen. Auf diese Weise sorgt DWLF dafür, dass sich die Einsatzteams – sie bestehen meist aus zwei Zahnärzten/-innen und zwei Helfern/-innen – ganz auf ihren humanitären Hilfseinsatz konzentrieren können und so weitgehend von der unvermeidbaren Bürokratie entlastet sind.

Ein Gewinn für alle

Die Arbeit vor Ort bringt den Menschen vor Ort zunächst einmal kostenlose, zahnmedizinische Hilfe. Für die Einsatzteams werden diese Einsätze in aller Regel zu unvergesslichen Erlebnissen und viele sagen nach ihrer Rückkehr, dass sie als andere Menschen von ihrem Ersteinsatz zurückgekommen seien – teilweise auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben einen anderen Blick gewonnen hätten. Dies liest man auch aus den Einsatzberichten, den uns viele Einsatzteams zukommen lassen (recherchierbar auf unserer Webpräsenz www.dwlf.org, unter der Rubrik „Berichte“ oder über die Kategorien-Wolke „Berichte“).

Zielsetzung des Vereins in einem Satz

Wir möchten mit unserem Engagement mithelfen, dass ausbalancierte Länder in einer ausbalancierten Ländergemeinschaft entstehen können. Das stabilisiert den Frieden.

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