Stand: 01.02.2020

„Dentists Without Limits Federation“, kurz “ DWLF“ genannt, hat ihren Sitz in Deutschland, genauer in Nürnberg. DWLF vertritt den Europäischen Gedanken: Den des Ausgleichs, des Suchens nach den Gemeinsamkeiten und nicht der Unterschiede.

DWLF meint mit „ limits“ die sozialen, religiösen und kulturellen Grenzen. Durch das Unterstreichen von Andersartigkeiten und Indoktrination werden in unseren Köpfen Unterschiede geschaffen, die letztlich Kriege auslösen können und zum Nachteil aller sind. DWLF überwindet diese Grenzen, ist in ihrer Arbeit vollkommen neutral und setzt sich zum Wohle der Allgemeinheit ein.

Eine Vorbildfunktion für DWLF besitzt die Europäische Union, die für ihre Arbeit den Friedensnobelpreis 2012 bekommen hat. Als praktisches gelungenes Beispiel z.B. ist die erfolgreiche Umsetzung des von Konrad Adenauer und De Gaulle im Jahr 1963 beschlossenen Freundschaftsvertrages zu sehen, aus den „Erbfeinden“ Deutschland und Frankreich durch das Zusammenführen der Jugend über die Partnerstädte bzw. -dörfer durch permanenten Schüler- und Kulturaustausch eine Herzensgemeinschaft zu schaffen.

Dies hat nur eine Generation gedauert, das Verständnis für einander ist gewachsen, hat einen gemeinsamen Kultursender (Arte) hervorgebracht und Europa wurde durch diese Völkerverständigungsstrategie 60 Jahre Frieden beschert, was er vorher nicht gab.

Diese Völkerverständigungsstrategie hat es vorher in dieser Form umgesetzt noch nicht gegeben:

  • DWLF wünscht sich, dass es ein Exportboom in europäischer Philosophie geben wird, der wichtig wäre für die immer kleiner werdende Welt. Wir brauchen keine Feindbilder mehr, stattdessen sollte jeder an sich selbst arbeiten. Dies aus Demut und der Dankbarkeit heraus, dass er den Frieden und die Freiheit genießen darf. Dabei gehören Freiheit und Verantwortung zusammen und die Verantwortung erzwingt Grenzen, die sich jeder sich selbst setzen muss.
  • DWLF will dabei praktisch in seinem Fachgebiet seinen Teil dazu beitragen, dass ausbalancierte Gesellschaften innerhalb von einer ausbalancierten Völkergemeinschaft entstehen können.
  • DWLF versucht stets die Win – Win Situation aller Beteiligten im Auge zu behalten.
  • DWLF ist eine Europäische Stiftung. DWLF hat die Gemeinnützigkeit und Mildtätigkeit zugesprochen bekommen, was steuerlich für die Unterstützer von Vorteil ist.
  • DWLF hat sich den Regeln der Scimus-Ethik unterworfen  (www.scimus-ethik.org).
  • Die Kommunikation findet über die Homepage www.dwlf.org, über E-Mail info@dwlf.org und über das Telefon statt.

Auf dem Gebiet der Zahnmedizin bedeutet das:

DWLF will Strukturen schaffen, sodass möglichst viele in der Zahnmedizin Tätige in die benachteiligten Länder gehen, um mit den Kollegen vor Ort im Geiste der Menschlichkeit zusammenzuarbeiten, anzulernen und das Wissen weiterzugeben – ohne auf Religion und Politik Einfluss nehmen zu wollen. Dies geschieht von den DWLF-Helfern ehrenamtlich und ohne Bezahlung; sogar die Flugkosten und einen Unterstützungsbeitrag für DWLF tragen die Helfer selbst.

Für die besuchten Länder hat dies folgende Vorteile:

Sie bekommen von uns  aktive Hilfe und den Bedürftigen des Gastlandes wird persönlich geholfen. Dabei achten wir auf Effektivität, die wir den Regierungen mit der ausgefüllten Behandlungsstatistik der Gruppen (zu finden im Downloadbereich).

Zusammen mit einem Regierungsbeamten findet eine Pressekonferenz statt, so dass die Regierung zeigen kann, was sie für ihre benachteiligte Bevölkerung tut. Sie bekommen Wissen vermittelt, Menschen werden durch uns aus- und weitergebildet. Es werden Freundschaften gebildet, die weiterhelfen. Es werden von DWLF Investitionen getätigt, die im Land bleiben und die Infrastruktur verbessern.

Für die DWLF Helfer hat dies folgende Vorteile:

  • Wir sind gewohnt, in relativem Luxus zu leben. Hier haben wir einmal die Möglichkeit zu erfahren, wie es ist, nur 2 Wochen so zu leben, wie 90% der Weltbevölkerung dauernd lebt.<
  • Wir wissen diese abenteuerliche Erfahrung zu schätzen: unser gewohntes Umfeld zu verlassen, uns auf neue Situationen einzustellen und in einer völlig fremden Umgebung zu bestehen. Ein Ausflug in die Vergangenheit, als wir mit Jugendgruppen unter einfachen Bedingungen auf Reisen waren.
  • Wir können direkt am Menschen helfen und erfahren eine unglaubliche Anerkennung.
  • Wir  lernen fremde Kulturen und Religionen kennen und achten, erleben deren Schönheit und deren soziale Probleme.
  • Wir lernen Länder durch eine Türe kennen, die uns als normaler Tourist verschlossen ist.
  • Wir werden dort Erlebnisse haben, die einmalig sind.
  • Wir haben das gute Gefühl, eine sinnerfüllte Zeit verbracht zu haben. Wir werden gezwungen, unsere bisherigen Werte und Meinungen zu überprüfen.

Wer ist als DWLF Helfer geeignet?

Wir brauchen den Menschen, der ein Stadium in seinem Leben erreicht hat, in dem er auf die Frage, „Was habe ich im Leben für ein Ziel?“ antworten kann:

„Für andere Menschen nützlich sein.“

Der sich bewusst ist, dass Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein gepaart mit Teamfähigkeit, Engagement, Zeit und Ausdauer gute Materialien sind, um an dem Teppich von DWLF weiter weben zu können.

Der seine Hilfstätigkeit als ein Stück in dem Teppich der DWLF Philosophie sieht, der auch wachsen muss, selbst wenn der einzelne Helfer nicht immer seine Erwartungen als Helfer erfüllt sieht. Er sollte stets das gesamte Gebilde und die Strategie von DWLF im Auge behalten und versuchen, einen nützlichen Platz darin zu finden.

Und natürlich gute Fachkräfte, die Englisch- und Internetkenntnisse aufweisen können.

Organisation:

Die letzte Entscheidung liegt beim Präsidenten, der umgeben ist von den Mitareiterm der Geschäftsstelle.

Die permanenten Kontakte zwischen den Projekten in den Gastländern werden von dem PME (Projektmanager Europa) und dem PMG (Projektmanager im Gastland) gepflegt, um den Nachschub an Medikamenten und Materialien sicherzustellen.

Die Geschäftsstelle von DWLF übernimmt die Meldung der Helfer und die Kontakte zu den Gesundheitsministerien und anderen für DWLF wichtigen Regierungsbehörden.

Vor einem DWLF Hilfseinsatz gehen 2-3 Jahre Arbeit vor raus, um mit den Regierungen zu einem MoU (Memorandum of Understanding) zu kommen.

Dieses regelt die das steuerfreie Einführen der DWLF Geräte, die Nachweispflicht der Geschäftsstelle gegenüber der Regierung, wer und mit welcher Qualifikation (Approbation, Certificate of good Standing etc.) die DWLF Helfer kommen und auch die Verpflichtung der Regierungen, die Helfer von DWLF während des Einsatzzeitraumes mit Transportfahrzeugen, Unterkünften und Essen zu unterstützen. Dabei ist viel Überzeugungsarbeit zu leisten, da diese Art Hilfe ohne Missionierungs-Hintergedanken bislang nicht angeboten wurde. DWLF unterhält ein Materialienlager, bei dem angefragt werden kann.

Der DWLF Einsatz

Zielgruppe sind die bedürftigen Bevölkerungsschichten, die keinen Zugang zur Zahnmedizin haben oder sich keinen Zahnarzt leisten können.

Am effektivsten arbeitet das DWLF-Team bei der Besetzung von 2 Zahnärzten/-innen und 2 Helfern/-innen. Hier können in zwei Wochen im Durchschnitt 500-600 Patienten behandelt und ca. 1.500- 1.800 Einzelleistungen erbracht werden.

Der Einsatz dauert 2 Wochen und findet einmal im Monat statt. Es besteht die Möglichkeit, im Anschluss an den Einsatz eine selbst organisierte Kulturreise zu planen. Bei Kulturreisen vor dem Einsatz gibt es Probleme mit den Arbeitsvisa.

Eine Pressekonferenz im Gastland sollte nach den 2 Wochen Einsatz stattfinden.

DWLF versucht die Helferinnen mit finanziell zu unterstützen; dies ist eine Absichtserklärung, die aber von der Kassenlage abhängig ist. Im Gegenzug soll aber die Helferin einen Erfahrungsbericht DWLF für die Homepage zur Verfügung stellen, der vom Anspruch her den vorhergehenden Erfahrungsberichten etwa gleichkommt.

DWLF Behandlungsausrüstung:

Die MDDC (Mobile DWLF Dental Clinic). Die Behandlungsausrüstung besteht im Wesentlichen aus leicht zu transportierenden Geräten und leicht zu reparierenden Gerätschaften:

  • 3 Patientenstühle
  • 3 Arztstühle
  • 2 luftgetriebene Einheiten (Midwest-Anschlüsse)
  • 1 Ultraschallgerät
  • 2 Absauganlagen
  • 1 Prophylaxe Box
  • 1 Sterilisator
  • 1 Generator
  • Viele Kleinmaterialien und Instrumente

Medikamente, Füllungsmaterialien, Anästhetika und Turbinen sind von den DWLF Helfern selbst mitzubringen. Die MDDC kann in Zelten, Hallen und Kliniken aufgestellt werden.

Vorteil:

Wir können zu den Patienten und vor allem in Großflächenstaaten (Namibia, Mongolei) und Inselstaaten (Kapverden) viele Menschen erreichen.

SCIMUS

SCIMUS“ ist lateinisch und heißt auf Deutsch: „Wir wissen“. SCIMUS ist ein Leitfaden für Personen und Organisationen mit einer vernunft- und faktengesteuerten Denkweise, die mit eigenen Erkenntnissen Problemlösungen für das friedliche Zusammenleben auf unserem Planeten suchen.

Für eine vernunftgesteuerte Entscheidung ist es wichtig, die Fakten vor Ort zunächst auch zu erleben, um im ursprünglichen Sinn des Wortes die Situation zu begreifen.

Im Gastland einer Entwicklungspartnerschaft erlebt man oft den guten Willen der Bevölkerung, aber man erkennt bald eine gewisse Ohnmacht der Gutwilligen. Ein wichtiges Ziel muss es deshalb sein, gemeinsam einen Weg zu finden, der diesen Menschen die Verwirklichung ihrer Ziele ermöglicht.

Die SCIMUS-Vision:

„Ausbalancierte Völker in einer ausbalancierten Völkergemeinschaft“

Ein ausbalanciertes Volk bedeutet, dass alle Menschen dieses Volkes denselben Anspruch auf Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Freiheit haben. Für den finanziell Mächtigen wie für den finanziell Ohnmächtigen gelten dieselben Rechte und Pflichten.

Das Entstehen von ausbalancierten Völkern wird die heutige Welt verbessern. Die vielen kleinen Initiativen können dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Wissen – Verstehen – Handeln – partnerschaftlich Entwickeln

Ein solches Ausbalancieren zwischen den Ländern kann die heute bestehende Situation verbessern, denn

wir wissen

  • dass die Hälfte der Weltbevölkerung weniger als 2 US$ pro Tag zum Leben hat,
  • dass nach Angaben der Weltbank 1,3 Mrd. Menschen unterhalb der Armutsgrenze von US$ 1,25 pro Tag leben,
  • dass 1.8 Mrd. Menschen unterernährt sind, 825 Mio. Menschen an Hunger leiden, alle 15 Sekunden ein Kind an Hunger stirbt,
  • dass z.B. die durchschnittliche Lebenserwartung in Sambia unter 40 Jahren und die in Namibia unter 50 Jahren liegt,
  • dass jedes fünfte Kind in Sambia stirbt, bevor es das fünfte Lebensjahr erreicht hat.

Wir verstehen,

  • dass die CO2- Emissionen der mächtigen Industrienationen der nördlichen Hemisphäre die Ozonschicht über der Südhalbkugel zerstören.
  • dass die in Europa inzwischen zu einer chronischen Erkrankung herabgestufte AIDS-Seuche in benachteiligten Ländern ein zentrales Problem darstellt. AIDS ist unter einem erheblichen finanziellen Aufwand medikamentös kontrollierbar. In diesen Ländern muss die Krankheit nach wie vor tödlich verlaufen, da die finanziellen Mittel fehlen.
  • dass der gewaltige medizinische Fortschritt, von dem wir in Europa profitieren, in weiten Teilen unseres Planeten nicht ankommt,
  • dass nach unseren Maßstäben banale Infektionen, etwa ein entzündeter Blinddarm, anderswo oft tödlich verlaufen.

Wir handeln aktiv, indem

  • wir mit all unserer Energie den bedürftigen Menschen vor Ort Hilfe bringen,
  • wir uns für die Beseitigung von Unausgewogenheiten selbst angesprochen fühlen,
  • wir immer neue Verbündete suchen,
  • wir die Menschen durch partnerschaftliche Unterstützung nachhaltig befähigen, ihre Probleme selbst zu lösen.

Wir, die Unterstützer von SCIMUS, halten uns an diese Maximen:

  • Wir sind, was Politik und Religion betrifft, absolut neutral.
  • Wir fühlen uns weder der Politik eines Landes noch einem Sponsor verpflichtet und sind nicht der verlängerte Arm der Diplomatie oder einer Religion. Wir sind nur unseren Zielgruppen verpflichtet.
  • Wir missionieren nicht.
  • Die Zusammenarbeit erfolgt auf Augenhöhe.
  • Partnerschaftlich bedeutet für uns: Wir arbeiten in Arbeitsteams, die aus erfahrenen Spezialisten der Unterstützungsländer wie der Gastländer bestehen.

Die Harmonie in den Arbeitsteams ist von größter Bedeutung. Überheblichkeit oder sogar Arroganz von Mitarbeitern der Unterstützungsländer gegenüber den Mitarbeitern der Gastländer ist kontraproduktiv, verletzend und kann nicht geduldet werden.

  • In keinem Fall ist ein Arbeiten ohne Arbeitserlaubnis und ein Ausprobieren von nicht ausreichend erprobten Verfahren zulässig. Auch ist der Einsatz von nicht genügend qualifizierten Mitarbeitern abzulehnen.
  • Die privaten Initiatoren haben sich stets mit den Regierungen und Behörden, als auch mit den Universitäten der Gastländer abzustimmen. Auf diese Weise können die Privatinitiativen in dem Gesamtkonzept der Gastländern sinnvoll tätig werden und gemeinsam eine Nische finden, in der die Unterstützer sich effizient einbringen können.
  • Wenn eine Regierung feststellt, sie braucht die angebotene Unterstützung nicht mehr, hat die Privatinitiative ihr Ziel erreicht und wird das Land in Freundschaft verlassen.

Mit Toleranz, Mitgefühl, Verständnis und der Möglichkeit des Verzeihens der Fehler anderer suchen wir überall auf unserer Welt Gleichgesinnte und werden zusammen mit diesen unsere Ideen weitertragen.

Wir sind überzeugt, dass das Miteinander und nicht das Gegeneinander die Gedankenrichtung der Zukunft sein muss.


Die SCIMUS-Ethik kann unter www.scimus-ethik.org in Deutsch und Englisch aufgerufen werden. 

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