Bericht von Saskia Leismann
Auslandseinsatz auf den Kapverden – Insel Santiago
Im Rahmen eines humanitären Einsatzes mit der Organisation „Zahnärzte ohne Grenzen“, im Oktober 2025, hatte ich die Möglichkeit, auf den Kapverden, genauer gesagt auf der Insel Santiago, tätig zu werden. Diese Reise wurde zu einer unvergesslichen Erfahrung – fachlich wie auch persönlich.
Vorbereitung und Anreise
Auf die Idee, an diesem Auslandseinsatz teilzunehmen, brachte mich meine Freundin Adelina Haksteter, die bereits zuvor von der Arbeit der Organisation begeistert erzählt hatte.
Unsere Reise begann am Flughafen Düsseldorf. Schon dort lernten wir Dr. Katharina Riemer, eine Zahnärztin, kennen, die ebenfalls Teil unseres Teams war. Das erste Kennenlernen verlief sehr herzlich und offen – schnell entwickelten sich spannende Gespräche, sowohl über private Themen als auch über unsere zahnärztlichen Erfahrungen und Erwartungen an den Einsatz.
Der erste Flug führte uns nach Lissabon, wo wir während des Zwischenstopps auf Walter Hofmann trafen. Mit seiner Ankunft war unser kleines, aber engagiertes Team komplett. Bereits am Flughafen war die Begeisterung spürbar, und wir alle teilten die Vorfreude auf die bevorstehenden Aufgaben.
Unser Team war also:
- Dr. Katharina Riemer (AD/GL)
- Walter Hofmann (AD)
- Adelina Haksteter (ADH)
- Saskia Leismann (ADH)
Beginn der zahnärztlichen Reise
Nach der Weiterreise erreichten wir schließlich Praia, die Hauptstadt der Insel Santiago. Schon beim Verlassen des Flughafens spürten wir das warme, tropische Klima und wurden herzlich in der Unterkunft „Casa J.C.“ empfangen.
Am 06.10.2025 starteten wir mit den Patientenbehandlungen. Jeden Morgen wurden wir abgeholt und zu unserem Arbeitsort in Fazenda gebracht.
Unser Arbeitsspektrum war sehr vielfältig. Viele Patienten sprachen ausschließlich Kreol oder Portugiesisch, was die Kommunikation erschwerte. Zum Glück stand uns eine kapverdische Zahnärztin namens Agátha zur Seite. Sie übernahm das Dolmetschen zwischen uns und den Patienten und half uns, Vertrauen auszubauen und die Behandlungen reibungsloser zu gestalten. Ihre Unterstützung war für uns unersetzlich und trug entscheidend zum Erfolg des Einsatzes bei. Zu den durchgeführten Maßnahmen gehörten Kontrolluntersuchungen, Füllungstherapien sowie Extraktionen. Auch wenn Stromausfälle und kleinere Überschwemmungen unsere Arbeit zeitweise stoppten, blieb die Stimmung im Team großartig – und die Freude am Helfen überwog alles.
Besuch einer Schule
Ein besonders eindrucksvoller Moment unseres Aufenthalts war der Besuch einer Schule in der Nähe von Fazenda. Dort zeigte die Zahnärztin vor Ort den Kindern mithilfe eines Zahnmodells, wie sie ihre Zähne richtig putzen. Die Kinder hörten aufmerksam zu und machten begeistert mit. Zum Schluss verteilten wir Zahnbürsten und Luftballons – kleine Geschenke, die für große Freude sorgten. Die Dankbarkeit der Kinder war deutlich in ihren Augen zu sehen. Dieser Tag war etwas ganz Besonderes – ein tiefer Einblick in den Alltag der Kinder auf Santiago und ein Moment, der uns allen in Erinnerungen bleiben wird.
Freizeit und Eindrücke der Insel
An unseren freien Tagen nutzen wir die Zeit, um die Insel noch besser kennenzulernen.
Bei einer Inselrundfahrt nach Tarrafal, die wir mit unserem Guide Paulino unternahmen, bekamen wir viele Einblicke in das Leben auf Santiago. Wir sahen die vielfältige Landschaft mit ihren Berge und Täler und konnten das alltägliche Leben der Menschen beobachten. Diese Eindrücke gaben uns ein Gefühl für die Kultur und die Lebensbedingungen der Bevölkerung.
Wir nutzten die freie Zeit für eine Wanderung, Besuche an den Stränden und auf bunten Märkten – und tauchten so noch tiefer in das Alltagsleben der Menschen auf den Kapverden ein. Ein echtes Highlight war das WM-Entscheidungsspiel Kap Verde gegen <em>Eswatini</em>, das wir live im Stadion erleben durften. Die Stimmung war mitreißend! All diese Erlebnisse haben uns gezeigt, mit wie viel Herzlichkeit, Zusammenhalt und Lebensfreude die Menschen dort ihren Alltag gestalten – trotz einfacher Bedingungen.
Abschied und gemeinsamer Ausklang
Bevor wir abreisten, verbrachten wir gemeinsam mit Agátha und ihrer Assistentin Gerusa noch einen letzten Abend in einem bekannten Restaurant „Quintal da Música“. Bei gutem Essen, Musik und vielen gemeinsamen Lachmomenten ließen wir die vergangenen Tage Revue passieren. Es war ein schöner, fröhlicher und verbindender Abschluss einer intensiven, eindrucksvollen Zeit.
Im Rahmen unseres zweiwöchigen Einsatzes konnten wir vielen Patienten zahnmedizinische Erleichterung verschaffen, etwa mit zusammen 83 Zahn-Extraktionen und 265 Zahn-Füllungen.
Rückblick
Rückblickend bin ich sehr froh, diese Reise gemacht zu haben. Sie hat mir gezeigt, wie unterschiedlich – auch im zahnmedizinischen Bereich – die Gelegenheiten im Vergleich zu Deutschland sind. Ich bin dankbar, ein kleiner Teil von etwas Größerem gewesen zu sein und dazu beigetragen zu haben, Menschen ein Stück Lebensqualität und Freude zu schenken. Diese Erfahrung war für mich in vielerlei Hinsicht bereichernd, und ich würde sie jederzeit wiederholen.
Zahnärzte ohne Grenzen bittet um Unterstützung:
Altgoldsammeln für ein neues Kinderlächeln
Eine Bitte an geneigte Zahnärztinnen und Zahnärzte: Möchten Sie mit Ihrer Praxis Zahnärzte ohne Grenzen unterstützen und für uns – mit Einverständnis Ihrer Patienten – Altgold sammeln? Sie und Ihre Patienten unterstützen damit vor allem unsere zahnärztlichen Assistenzen und Zahntechniker, welchen wir aus dem Erlös Zuschüsse zu den Einsatzkosten gewähren können.
Wenn Sie uns unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an unseren Beauftragten für das Altgoldsammeln.



