Bericht von Müzeyyen Akkus

Im Sommer 2025 hatte ich die besondere Gelegenheit, gemeinsam mit meinen Kollegen Thomas, Nadine und Yvonne einen zahnmedizinischen Hilfseinsatz vom 19. Juli bis zum 1. August auf den Kapverden, Insel Santiago in der Hauptstadt Praia zu leisten und wurde über die Organisation DWLF organisiert.

Unser Team:

  • Dr. Thomas Czekalla (GL/AD)
  • Dr. Yvonne Plückebaum (AD)
  • Nadine Weinert (ADH)
  • Müzeyyen Akkus (ADH)

Unser Zuhause auf Zeit

Nach der Ankunft bezogen wir unsere Unterkunft in der Casa JC. Ein Ort, der uns sofort willkommen hieß. Die Sauberkeit, der Service und der freundliche Smalltalk mit den Mitarbeitern machten es uns leicht, anzukommen und uns wohlzufühlen. Ein ruhiger Rückzugsort nach intensiven Arbeitstagen.

Koffer auf

Bevor wir mit der Behandlung starten konnten, starteten wir erstmal mit auspacken, aufbauen, vorbereiten. Aus den Koffern holten wir Liegestühle, Sauganlagen, Winkelstücke und Instrumente. Alles, was für eine mobile Zahnstation nötig ist.

Nadine und ich sorgten dafür, dass chirurgische und konservierende Instrumente gut sortiert waren und alles bereitlag. Von Handschuhen über Füllungsmaterialien bis hin zu Patientenlätzchen.

Mit „No Stress“ zur Arbeit

Jeden Morgen wurden wir von unserem Fahrer abgeholt, begleitet von entspannter Musik im Auto. Besonders blieb uns der Song „Can’t Blame You“, von Lucky Dube, im Ohr.

Das Motto der Insel: “No Stress” und genau das leben die Menschen dort. Ein angenehmer Kontrast zum hektischen Alltag in Deutschland.

Zwischen Zahnbürsten und Kinderlachen

Unsere Patienten kamen aus allen Altersgruppen. Erwachsene, Senioren und viele Kinder. Die Behandlungen reichten von Füllungen über Extraktionen bis hin zu Beratung und Auf­klä­rung. Besonders die Tage mit den vielen Kindern waren gefühlsmäßig. Wir bauten spielerisch Vertrauen auf, versorgten sie behutsam und belohnten ihre Mitarbeit mit kleinen Geschenken wie Sticker, Schmuck, Minitaschenlampen. Zahnbürsten und Zahnpasta gab es für alle unsren Patienten.

Die Sprachbarriere meisterten wir mit Unterstützung einer Dolmetscherin aus dem Gesundheitszentrum. Sie half uns, uns miteinander zu verständigen.

Hygiene, Handschuhe, Hand in Hand

Was unseren Einsatz besonders effektiv machte, war unser eingespieltes Team. Ich kenne Nadine und Yvonne schon lange aus der Praxis. Die Abläufe funktionierten tadellos, jeder wusste was zu tun ist. Auch mit Thomas arbeiteten wir reibungslos zusammen. Wir wechselten flexibel durch und unterstützen uns gegenseitig.

Vor und nach jeder Behandlung achteten wir auf gründliche Desinfektion und hielten alle Hygienemaßnahmen ein. Ein kleines Highlight waren die „Sandsäckchen“, die wir am Behandlungstagen ausgaben, damit unsere kleinen und großen Patienten während der Behandlung Druck und Nervosität rausdrücken konnten.

Zwischen Atlantik und Achtsamkeit

Unsere freie Zeit verbrachten wir meist am Strand, türkisblaues Wasser, feiner Sand und eine Ruhe, die gut tat.

Die Menschen auf den Kapverden haben uns tief beeindruckt. Konservativ, respektvoll, herzlich. Alkohol oder Zigaretten sah man kaum, dafür Familienzusammenhalt. Höflichkeit und gute Laune. Abends genossen wir das Essen in verschiedenen Restaurants, oft begleitet von Live-Musik.

Unsere erbrachten Leistungen:

Es wurden während des Einsatzes 175 Checkups, 186 Extraktionen, 106 Füllungen und 110 Zahnsteinentfernungen vorgenommen

Mehr als ein Einsatz

Dieser Einsatz hat uns alle nachhaltig bewegt. Wir sind mit dem Ziel gekommen, zu helfen und haben selbst mindestens genauso viel zurückbekommen. Die Dankbarkeit der Menschen, die Zusammenarbeit im Team und die kulturellen Eindrücke haben unsere Erwartungen weit übertroffen.

Ich kann diesen Einsatz aus tiefster Überzeugung weiterempfehlen.


Zahnärzte ohne Grenzen bittet um Unterstützung:
Altgoldsammeln für ein neues Kinderlächeln

Eine Bitte an geneigte Zahnärztinnen und Zahnärzte: Möchten Sie mit Ihrer Pra­xis Zahnärzte ohne Grenzen unterstützen und für uns – mit Einverständnis Ihrer Patienten – Altgold sammeln? Sie und Ihre Patienten unterstützen damit vor allem unsere zahnärztlichen Assistenzen und Zahntechniker, welchen wir aus dem Erlös Zuschüsse zu den Einsatzkosten gewähren können.

Wenn Sie uns unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an unseren Beauftragten für das Altgoldsammeln.

Hier geht’s zur Aktion …