Bericht von Sylke Schwanitz
Mein Mann, Dr. Schwanitz, und ich haben uns für einen zweiten Einsatz für die DWLF auf den Kapverden gemeldet und sind in der ersten Augusthälfte 2025 nach Praia geflogen. Immer noch hatten wir die Eindrücke aus Tansania im Gedächtnis und waren sehr gespannt, was uns nun erwarten würde. Die Reiseroute führte uns über Lissabon, wo wir unsere weitere Mitstreiterin, Elisabeth kurz Elli, treffen sollten. Der Einsatzleiter Dr. Thomas Czekalla, war bereits mit dem Vorgängerteam vor Ort, was sich als sehr positiv herausstellen sollte.
Einsatzteilnehmer:
- Dr. Thomas Czekalla (GL/AD)
- Dr. Thomas Volker Schwanitz (AD)
- Elisabete Fulgencio (ADH)
- Sylke Schwanitz (ADH)
Der Einsatzort Praia auf den Kapverden beinhaltet fünf verschiedene Stationen – Centro da Suade -, die zweimal im Jahr für 2×2 Wochen belegt werden. Somit konnten wir auf feste Strukturen aufbauen. Das geht bei dem Transfer vom und zum Flughafen los, die Unterkunft in der Casa JC ist bewährt und dies setzte sich im Verlauf des Einsatzes fort. Der Transport in unser Centro de Saúde de Achada Grande Trás klappte pünktlich und zuverlässig. Es gab Mittagessen und Wasser vom Gesundheitszentrum. Die Rahmenbedingungen waren also durchaus gut und stabil.
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Ein weiterer Pluspunkt in unserem Team waren die portugiesischen Sprachkenntnisse. Elli ist zweisprachig aufgewachsen und mein Mann hatte, aus seiner über 40 Jahre zurückliegende Tätigkeit in Mosambik, verbliebenen Wortschatz noch nicht alles vergessen. Im Arbeitsalltag bildeten wir zwei Teams, – Thomas und Elli, Volker und ich. So konnten wir speziell auf unsere kleinen und großen Patienten eingehen. Anamnese, Therapieerläuterungen, Motivation und Aufklärung nach einer Behandlung waren somit gewährleistet.
Für mich war das ein deutlich sichereres Gefühl, als in Tansania. Der Patientenzugang wurde von Frau Dr. Elizabeth und ihrer Mitarbeiterin gesteuert, so dass es für uns ein strukturiertes Arbeiten am Patienten war. Dies war sehr hilfreich, da die Notwendigkeit der zahnärztlichen Behandlung sehr groß ist.
Die Karies ist weit verbreitet und dies schon im frühen Kindesalter. Das hat uns alle immer wieder sehr betroffen gemacht. Extraktionen waren oft auf Grund des fortgeschrittenen Stadiums unausweichlich. Doch wir konnte auch viele Füllungen legen. Das Material dazu wurde von den Einsatzteilnehmern im „Ameisentransport“ nach Praia gebracht. In unserem Fall gebührt der Zweigstelle von Henry Schein in Leipzig ein großes Dankeschön!
Reparaturen an den mobilen Einheiten waren immer wieder mal notwendig. Die gerufenen Techniker brachten im „No Stress!“-Modus diese dann größtenteils zum Laufen. Schläuche wurden gewechselt und kalte Lötstellen erkannt. Nur bei einer Einheit gaben sie auf. Die hat dann Thomas mit zurück nach Deutschland zur Reparatur gebracht.
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Unser Gruppenleiter Thomas hat uns durch seine Ortskenntnisse die verschiedensten Orte in Praia und auf der Insel gezeigt. An einem Wochenendausflug nach Tarrafal lernten wir den Norden Santiagos kennen und tauchten in einer Gedenkstätte in die Geschichte der Insel ein.
Ohne Sprachbarriere hatten wir guten Kontakt mit den Menschen und lernten ihre Freundlichkeit kennen und schätzen. Ob auf dem legendären Gemüsemarkt, im Taxi, am Strand oder mit den vielen Patienten – immer lösten die Gespräche eine Verbundenheit in uns aus.
In der zweiten Woche wurden wir Zeugen einer Naturkatastrophe, als ein Orkan über die Inseln zog und zahllose Verwüstungen anrichtete. Da wurde uns allen bewusst, an welch seidenen Faden das Leben hängt und auch über wie wenig Ressourcen das Land verfügt. Die Aufräumarbeiten gingen aber in unserem Teil Santiagos schnell voran, so dass unser Arbeitsrhythmus nicht unterbrochen werden musste.
Den Abschluss und ein emotionaler Höhepunkt unserer Tätigkeiten bildete ein Besuch eines Kindergartens am Rande von Praia. Frau Dr. Elizabeth hielt spielerisch aber trotzdem informativ einen Vortrag über die Zahngesundheit. Die großen Kinderaugen, die natürlichen Vertrauensbeweise der Kleinen sowie die Neugier auf ihre Umgebung, hinterließen bei uns allen einen tiefen Eindruck. Nach einer kurzen Untersuchung der Zahngesundheit erhielten die Kinder eine Zahnbürste.
Diese, wie alle verteilten Bürsten – auch in Tansania – kamen von der Firma TePe, der wir auf diesem Wege auch einmal danken möchten. Die kleinen sonstigen Geschenke waren natürlich ebenso willkommen.
Am Ende hieß es alles wieder transportfähig verpacken, damit das neue Team gute Startbedingungen hat. Wir haben zwei arbeitsintensive Wochen in einem Superteam erlebt, aber auch einen sehr interessanten Mosaikstein dieser Welt kennengelernt. Auf bald mal wieder!
Zahnärzte ohne Grenzen bittet um Unterstützung:
Altgoldsammeln für ein neues Kinderlächeln
Eine Bitte an geneigte Zahnärztinnen und Zahnärzte: Möchten Sie mit Ihrer Praxis Zahnärzte ohne Grenzen unterstützen und für uns – mit Einverständnis Ihrer Patienten – Altgold sammeln? Sie und Ihre Patienten unterstützen damit vor allem unsere zahnärztlichen Assistenzen und Zahntechniker, welchen wir aus dem Erlös Zuschüsse zu den Einsatzkosten gewähren können.
Wenn Sie uns unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an unseren Beauftragten für das Altgoldsammeln.