von Michaela Roppel

Am 30.04.2023 war es so weit, unsere Reise nach Sambia hat begonnen! Mit Vorfreude haben wir darauf gewartet uns als Team bei dem gemeinsamen Umstieg am Flughafen in Dubai kennenzulernen. Zuvor hatten wir bereits über WhatsApp Kontakt, um uns über diverse Vorbereitungen und mitzunehmende Utensilien auszutauschen, aber der persönliche Kontakt ist dann doch nochmal etwas ganz anderes. Glücklicherweise haben wir uns von Anfang an gut verstanden und somit stand dem Flug nach Lusaka, der Hauptstadt Sambias, nichts mehr im Wege.

Unsere Team-Mitglieder waren

  • Dr. Michael Jacobs (GL),
  • Franziska Gesserts,
  • ZFA Julia Alay und ich,
  • Michaela Roppel.

Durch den Zoll sind wir – trotz Bedenken – problemlos gekommen und wurden bereits am Flughafen durch Mr. Piri erwartet, die rechte Hand von Herman Striedl, unserem Gastgeber in Siavonga, der uns die nächsten beiden Wochen betreuen wird.

Nach einer etwas holprigen Fahrt aufgrund der wenig ausgebauten Straßenverhältnisse, kamen wir in Siavonga an, dort wurden wir auch direkt von Herman empfangen. Die Zimmer in der Unterkunft sind recht schlicht und einen Rohrbruch in unserem „Mädelszimmer“ hatten wir auch, der provisorisch repariert wurde, aber für 10 Tage Aufenthalt war es durchaus in Ordnung.

Zum Frühstück gab es entweder klassisch Englisch oder auf Wunsch auch mal Porridge mit Zimt, mittags meistens Snacks und abends wurden oft landesübliche Gerichte gekocht. Kombiniert wird hier häufig Nshima (ein Maisbrei) mit frischem Fisch aus dem Karibasee oder Fleisch.

Da der erste Mai auch in Sambia ein Feiertag ist hatten wir genug Zeit unsere Materialien im Lager durchzuschauen und uns einen groben Überblick zu verschaffen, womit wir die kommenden Tage arbeiten werden.

Am Dienstag startete unser Einsatz dann im Siavonga Hospital, glücklicherweise hatten wir Anästhesie aus Deutschland mitgenommen, denn dort war alles aufgebraucht. An den darauffolgenden Tagen wurden wir komplett durch den Süden Sambias gefahren, zum Teil in entlegenste Orte, um den Menschen dort helfen zu können. An manchen Standorten arbeiten Dental Assistants wie Maxwell, an den allermeisten allerdings nicht.

Die Zahngesundheit war leider teilweise sehr ausbaufähig. Wurzelkanal-Behandlungen können aufgrund des Equipments nicht angeboten werden und Füllungen sind aufgrund der Umstände oft sehr schwierig zu legen. Nichtsdestotrotz haben wir unser Bestes gegeben und vor allem Kinder hatten große Freude an den Prophylaxe Stunden, die wir zusammen abgehalten haben. – Nicht selten hört man danach Sätze wie: “I love my toothbrush.”

Am Wochenende wurde von Herman eine Flusssafari und eine Safari nach Simbabwe organisiert. Sowohl die Ranger als auch alle an der Organisation beteiligten Personen waren sehr freundlich und haben die Ausflüge zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.

Nach dem zweiwöchigen Einsatz in Siavonga und Umland, in deren Zeitraum wir sicherlich über 500 Patienten behandelt haben, ging es anschließend zu dritt weiter nach Livingstone. Dort wurden wir von Walter, einem Bekannten von Herman, bestens betreut. Er hat uns verschiedene Aktivitäten, wie Safaris, eine Bootsfahrt auf dem Sambesi und den Besuch toller Restaurants organisiert.

Der Einsatz hat mich persönlich extrem weitergebracht. In erster Linie möchte man den Leuten vor Ort helfen, aber es ist nicht zu unterschätzen, wie viel man dadurch auch zurückbekommt. An meinem ersten Arbeitstag zurück in Deutschland wusste ich die funktionierende Einheit und das fließende Wasser richtig zu schätzen. Natürlich kann man durch die Teilnahme an dem Einsatz nicht alle Probleme lösen, aber man versucht zumindest so vielen Menschen wie möglich zu helfen und durch Prophylaxe Maßnahmen zu unterstützen. Zu guter Letzt kann ich also jedem empfehlen daran teilzunehmen!