Bericht von Kolmann Deuerlein (E-Mail: info [at] dwlf.org)

Nach fast zweijähriger Corona-bedingter Unterbrechung konnte im Februar 2022 endlich wieder ein zahnmedizinischer Hilfseinsatz in den beiden togolesischen Provinzstädten Aného und Tsévié durchgeführt werden. Unterstützt von zahlreichen einheimischen Helfern (Assistenzen, Dolmetscher, Fahrer) behandelten die neun Einsatzteilnehmer aus Deutschland und der Schweiz, die allesamt über einen zahnmedizinischen Ausbildungshintergrund verfügen, zehn Tage lang kostenlos Patienten, die anderweitig nur sehr eingeschränkt Zugang zu medizinischer Hilfe haben.

Die Teams

Team Aného

Manfred Adelmann (AD/GL)
Dr. Heike Bollmann (AD)
Dr. Till Kötter (AD)
Alexandra Raatz (AD)
Tanja Grässer ((ADH

Team Tsévié

Dr. Wahid Sarwghad (AD/GL)
Dr. Alina Paganini (AD)
Moritz Göde (AD/ADH)
Firdaus Baba Sorom (ADH)

Die Einsatzvorbereitungen begannen im September 2021 mit der Zusammenstellung und dem Versand von Einsatzmaterial, das einem Container der Action Développement Togo e.V., Nürnberg, beigeladen werden konnte. Zusätzlich wurde eine mobile Behandlungseinheit zur Ergänzung des zuvor schon in Aného stationierten Materials verfrachtet. Zeitgleich waren den togolesischen Behörden Nachweise über die berufliche Qualifikation der Einsatzteilnehmer zu führen, wie das in der Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) zwischen dem Gesundheitsministerium und DWLF vereinbart ist. Und schließlich musste auch die Berufshaftpflicht- und Unfallversicherung für die Gruppenmitglieder auf den neuesten Stand verhandelt, also den Bedingungen unter Corona angepasst werden.

Die Einsatzteilnehmer berichten, dass die Anreise sowie der Aufenthalt in Togo von den Auswirkungen der Corona-Pandemie weitgehend unbelastet geblieben ist. Verschwiegen werden soll aber auch nicht, dass die Einsatzmaterialien, insbesondere die Schläuche und Verbindungsstücke der Flüssigkeit führenden Teile der Behandlungsgeräte, wie z.B. Absauggeräte, die Corona-bedingte lange Lagerzeit nicht zufriedenstellend überstanden haben. Trotz vorheriger Überholung waren immer wieder Funktionsausfälle zu beklagen, die nicht immer mit „Bordmitteln“ zu beseitigen waren. Das Herbeirufen eines Technikers war zeitaufwändig und zehrte an den Nerven gerade des in Tsévié stationierten Teams.

Eben dieses Team hatte sowieso schon darunter zu leiden, dass die Praxisräume nicht klimatisiert werden konnten – und das angesichts afrikanischer Klimabedingungen: heiß und stickig.

Deshalb gebührt unser größter Respekt den sechs Zahnärztinnen und Zahnärzten, ihren drei Assistentinnen und Assistenten und den vielen einheimischen Unterstützern. Sie alle haben es trotz der herausfordernden Bedingungen geschafft, die Zahnprobleme von knapp 400 Patienten mit etwa 1.000 zahnmedizinischen Eingriffen zu lindern.

Wir danken allen Beteiligten an diesem Hilfseinsatz sehr herzlich für ihr überaus großes Engagement und die vollbrachte Leistung.

Unsere Aufgabe im Hinblick auf den für Herbst dieses Jahres sowie für die im Jahr 2023 geplanten beiden Hilfseinsätze wird sein, einen Teil der in Togo stationierten medizinischen Geräte zu ersetzen. Eine Priorisierung innerhalb unseres finanziellen Budgets wurde bereits vorgenommen.

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