von Dr. Heike Bollmann, (E-Mail: praxisdrbollmann [at] web.de)

Einsatz Mongolei, vom 08.08. – 29.08.2017

Einsatzteilnehmer:
  • Dr. Heike Bollmann  (Gruppenleiterin)
  • Manfred Adelmann
  • Jean- Pascal Possiel
  • Valeria Cuttitta

1. Einsatzort:

Krankenhaus: Eruul Mediin Tuv in Mungunmorit sum, vom 09.08. – 16.08.2017

Nachdem wir unsere zwei Behandlungseinheiten und -Stühle in die für uns vorbereiteten Zimmer aufgestellt hatten, konnten wir auch schon sofort mit der Behandlung beginnen. In dieser Zeit machten wir 485 Check-Ups, 224 Füllungen, vier Zahnsteinentfernungen und mit unserer mongolischen Kollegin 320 Extraktionen.

Leider konnten wir die sicher notwendig gewesenen Zahnsteinentfernungen nicht öfter durchführen, da die Zst-Geräte an den Einheiten nicht funktionierten.

Die Aufnahme, Unterstützung, die Unterbringung in der Klinik und das Essen waren hervorragend. Sehr groß war das Engagement der dortigen Ärzteschaft, uns das mongolische Leben näher zu bringen.

So hatten wir die Möglichkeit an einer Nomadenhochzeit teilzunehmen sowie auf mongolischen Pferden das Reiten auszuprobieren.

Zum Abschied veranstaltete die Belegschaft des Krankenhauses einen mongolischen Grillabend in unberührter Natur.

Fazit:

Eine unvergessene Woche mit vielen zahnärztlichen und traditionellen Eindrücken. Leider mussten wir aber feststellen, dass noch immer viel zu wenig Aufklärung bezüglich der Zahnprophylaxe stattfindet. Auch uns blieb hierfür nicht genügend Zeit, um bei jedem Einzelnen darauf einzugehen. Prophylaxe und Aufklärung bereits in den Kindergärten und Schulen sähen wir als sehr wichtig und sinnvoll an.

2. Einsatzort:

Krankenhaus: “Eruul Mediin Tuv” in Bayandelger sum, vom 17.08.- 23.08.2017

Auch hier bekamen wir einen Raum für unsere zwei Behandlungseinheiten und einen Raum für den Behandlungsstuhl unserer mongolischen Kollegin. In dieser Zeit machten wir gemeinsam 475 Check-Ups, 233 Füllungen und 267 Extraktionen.

Die Aufnahme, Unterstützung, Unterbringung in der Klinik und vor allem die Verpflegung waren wieder durchwegs hervorragend.

Auch die Ärzteschaft dieser Klinik sorgte sich rührend um unser Wohl. So nahmen wir an einer traditionellen Haarschneidezeremonie eines 3jährigen Jungen teil, uns wurde der dortige Nationalpark gezeigt und wir durften einen ganzen Nachmittag die Gastfreundschaft und das Leben einer nomadischen Familie genießen. Zum Abschied wurde ein Discoabend im Gemeindehaus für uns veranstaltet.

Fazit:

Im Vergleich zum 1. Behandlungsort, der sehr weit von Baganuur (ca.100 km) entfernt war, lag der 2. Einsatzort sehr nahe an der Verbindungsstraße Baganuur-Ulanbator. So sahen wir in Bayandelger viele Patienten mit Prothesen, Keramikbrücken und bereits teilweise sanierte Gebisse.

Das ein oder andere Mal wunderten wir uns jedoch, ob unser Einsatz an diesem Ort unbedingt nötig gewesen wäre, denn die Erreichbarkeit einer zahnmedizinischen Versorgung war über eine Teerstraße gegeben. Deswegen hatten wir leider oft den Eindruck, dass einige Patienten nur zu uns kamen, da die Behandlung kostenlos und ohne Voranmeldung war. Stattdessen sehen wir Einsätze wie in Mungunmoret, wo die Menschen weit entfernt von jeglicher zahnmedizinischen Versorgung und ohne gute Straßenverhältnisse und Straßenverbindungen leben, für sinnvoller an.

Allgemein gilt für beide Orte:
  • kein Moskitonetz nötig, da Klinikzimmer
  • Verpflegung sehr gut
  • Gummistiefel besser als Wanderschuhe
  • Kleidung wurde in beiden Kliniken gewaschen
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