von Dr. Christina Wagener (E-Mail: dent.wagener [at] yahoo.de)

Bericht vom Einsatz in Sambia, im  März 2017

Am 11.03. landeten wir mittags in Lusaka und wurden von Hermann, Mose und Piri vom Flughafen abgeholt. Unser Team bestand aus fünf Mitarbeitern, drei Ärzten und zwei Helferinnen. Nach einer fünfstündigen Autofahrt kamen wir abends im Regen und völliger Dunkelheit in der Lodge von Hermann und Emelie an.

Der Blick am nächsten Morgen auf den See entschädigte uns für die Strapaze der langen Anreise. Die Mitarbeiter von Hermann verpflegten uns in den nächsten zwei Wochen vorzüglich und wir haben uns dort sehr wohl gefühlt.

Unsere zwei Begleiter, Mose und Piri, brachten uns morgens nach ein- bis zweistündiger Anfahrt in die Buschkliniken des Umfeldes.

Unser Team teilte sich auf, dass immer ein Team in der Schule Reihenuntersuchungen und Prophylaxe durchführen konnte. Leider hatten wir für über 1.000 Kinder und Jugendliche von DWLF nur ca. 200 Kleinkinderzahnbürsten zur Verfügung, sodass die Prophylaxe wenig Sinn ohne Zahnbürsten macht, da die meisten Kinder auch keine Bürsten zu Hause haben.

Obwohl wir sehr viele Zahnbürsten von den Spenden unserer Patienten im Gepäck hatten, konnten wir damit nicht alle Patienten versorgen. Vielleicht könnte DWLF noch etwas dazu beitragen, dass vor Ort genügend Zahnbürsten deponiert sind.

Der Chirurgiemotor war nur mit einem Handstück ausgerüstet. Füllungen konnten wir ohne ein rotes und grünes Winkelstück nicht legen. In den einzelnen Stationen arbeiteten wir fast immer ohne Stromversorgung. Das Wasser wurde aus dem Brunnen des Dorfes geholt. Den Chirurgiemotor konnten wir mit Strom über die Autobatterie versorgen.

In den Kliniken mit Stromversorgung konnten die mobilen Dentaleinheiten aufgestellt werden. Dafür fehlte für die Füllungstherapie ebenfalls ein grünes Winkelstück zum Excavieren.

Da wir in der Regenzeit in Siavonga waren, sind wir oft im Schlamm stecken geblieben und unser Bus musste von den Dorfbewohnern herausgezogen werden. Jeder Tag war eine neue Herausforderung und uns erwartete immer ein Abenteuer.

Wir können stolz von uns behaupten, dass wir ein tolles Team waren und unter diesen Arbeitsbedingungen  können wir mit unserer Leistung sehr zufrieden sein.

Im Team waren
  • Dr. Michael Schirmer,
  • Dr. Constanze Schirmer,
  • Dr. Christa Wagener (Gruppenleiterin),
  • Anna Wagener und
  • Ines Paufler.

Alle Hilfseinsätze könnten verbessert werden, wenn der Transport des Übergepäcks von DWLF im Vorfeld abgeklärt werden würde. Es fliegen regelmäßig Teams nach Sambia, sodass man mit den jeweiligen Airlines in Verbindung treten könnte, um bessere Konditionen auszuhandeln.

Die Botschaft von Sambia in Berlin ist uns auch entgegen gekommen und hat uns das Visum kostenlos ausgestellt.

Alle grundlegenden Arbeitsmaterialien, wie Desinfektionslösung für Instrumente, Injektionsmaterial und passende Hand-und Winkelstücke, sollten in der Regel immer vor Ort sein. Die von den Helfern mitgebrachten Hand-und Winkelstücke passen nicht auf die Geräte vor Ort.

In dem anschließenden kurzen Urlaub haben wir – nach einer neunstündigen Autofahrt – drei Tage in Livingstone verbracht, wo wir eine Safari machten und die Viktoria Wasserfälle besucht haben.

Unseren Rückflug haben wir glücklicherweise von Livingstone gebucht.

Abschließend möchte ich mich beim ganzen Team, Herrn Hermann Striedl und seiner Frau sowie den Mitarbeitern der Sandy Beach Lodge, für die gute Zusammenarbeit bedanken.

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